Rendite mit Kriegsgeschäften – Nein Danke.

Rendite mit Kriegsgeschäften – Nein Danke. 225 225 Eric Nussbaumer

Eric Nussbaumer, Nationalrat, ehemaliger VR-Präsident der Alternativen Bank Schweiz

Die Kriegsgeschäfte-Initiative hat eine durch und durch menschliche Botschaft: Es kann nicht sein, dass wir unsere Renditen für unser AHV-Geld für die Vermögensanlagen der Nationalbank oder der Pensionskassen mit Investitionen in Kriegsgeschäfte steigern. Das Kriegsleid darf nicht dazu führen, dass wir eine bessere Rendite haben. Darum sollen diese drei Organisationen nur noch in Firmen investieren dürfen, die nicht mehr als 5% des Umsatzes mit Produkten für den Krieg erzielen. Man nennt das im Anlagegeschäft ein Negativkriterium. Es wird eine bestimmte Anlagekategorie bei der Vermögensanlage ausgeschlossen.

Ich war über ein Jahrzehnt Mitglied und Präsident einer Bank, die solche Negativkriterien sowohl bei der Kredit- wie auch bei der Vermögensanlage anwendet. Es funktioniert einwandfrei. Nie hatten wir ein Problem, auf unserem Globus auch andere Investitionsmöglichkeiten zu finanzieren. Es muss niemand in Rüstungsgüter investieren, um eine genügende Rendite für die AHV oder für das Pensionskassengeld zu erreichen. Eine der grössten Investitionsmöglichkeiten der nächsten Jahrzehnte ist sowieso der Klimaschutz, die grünen Investitionen. Da wird es nicht darum gehen, Spenden zu leisten, damit der Planet etwas klimafreundlicher wird. In diesem Themenbereich wird es weltumspannend darum gehen, dass wir unsere Gelder mit einer angemessenen Rendite in Infrastrukturanlagen, in eine weltumspannende Digitalisierung und in die dezentrale umweltfreundliche Energieversorgung investieren.  Diese globale Herausforderung ist so herausfordernd, dass es gar keinen Grund mehr gibt, Milliarden in Atomwaffen zu investieren. Es gibt andere positive Investitionsmöglichkeiten, die menschliches Leid verringern, statt kriegerisches Leid zu erhöhen.

Man kann nicht Frieden predigen und gleichzeitig den Krieg und seine Produkte mitfinanzieren. Ich bin dankbar, dass ich einem Land leben darf, dass in den letzten Jahrzehnten von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont blieb. Das verpflichtet mich und mein Pensionskassengeld: Ich will nicht, dass meine Pension mit Kriegsgeschäften gesichert wird. Die Schweiz steht für Friedensförderung, für Dialog, für Menschenrechte. Wir sollten konsequent sein, und unser Geld nicht bei Herstellern von Rüstungsgütern anlegen. Darum sage ich Ja zur Kriegsgeschäfte-Initiative. Es gibt so viele andere lebensdienliche Anlagemöglichkeiten!