Die solare Revolution steht vor der Türe

Die solare Revolution steht vor der Türe Eric Nussbaumer

In diesen Tagen hat die UBS eine kleine Studie veröffentlicht mit dem schönen Titel „The unsubsidised solar revolution“. Die Kernausssage ist deutlich und klar:

„We are at the beginning of a new era in power markets. Sharply decreasing costs for solar panels and batteries, combined with rising electricity tariffs, make solar viable without any subsidies in several key European markets, such as Germany, Spain and Italy. In those countries, the installation of solar panels is expected to reduce the owners’ electricity bills by more than what the solar system costs.“

„Purely based on economics, we believe almost every family home and every commercial rooftop in Germany, Italy and Spain should be equipped with a solar system by the end of this decade.“

Steht die solare Revolution nun tatsächlich vor der Türe? Hier meine Antworten

Eric Nussbaumer ist VR-Präsident der ADEV. Die ADEV hat die 64 kWp grosse Anlage erstellt und der Oekostrom an das Einkaufszentrum verkauft

Eric Nussbaumer ist VR-Präsident der Liestaler ADEV. Die ADEV hat die 64 kWp grosse Anlage in Liestal erstellt als Investor. Der Oekostrom wird an das Einkaufszentrum verkauft.

Wird die Photovoltaik nun marktreif?
Eric Nussbaumer: Die Photovoltaik ist Schritt für Schritt durch förderliche Rahmenbedingungen an das Marktpreisniveau heran geführt worden. Entscheidend waren die Einspeisevergütungssysteme welche Investitionssicherheit gewährten und gleichzeitig von den Firmen verlangten, dass sie die Kosten senken. Die Unternehmen haben das geschafft. Darum sind wir jetzt tatsächlich am Vorabend der solaren Revolution.

Was hat die Schweiz und der Kanton Basel-Landschaft dazu beigetragen?
Leider sehr wenig bis gar nichts. Es waren andere europäische Länder, die seit über zehn Jahren vorwärts gemacht haben. Auch andere Kantone haben mehr gemacht. Unser Förderrahmen ist geprägt von Limitierung und Begrenzung. Man will nicht, dass die solare Revolution vor der eigenen Türe beginnt. Ein kleiner Hoffnungsschimmer besteht seit letzter Woche, weil der Nationalrat den Eigenverbrauch für Solarenergie ins Gesetz geschrieben hat. Nun beginnt das, was die Studie in anderen Ländern feststellt: Plötzlich ist der selber produzierte Solarstrom billiger als der Bezug aus dem Stromnetz – wenn die eigene Stromrechnung kleiner wird, und diese eingesparten Kosten die Solarinvestition rechtfertigen, dann ist der Durchbruch geschafft.

Was bringt die solare Revolution dem lokalen Gewerbe, die Solarmodule werden ja globalisiert beschafft?
Der Anteil der Investitions-Arbeiten für Dachdecker, Elektriker, Metallbauer etc. wird immer substanzieller, wenn die Modulkosten sinken. Es stimmt zwar, dass die Module mehr und mehr auch aus Fernost kommen, aber das muss nicht so bleiben. Schlussendlich ist eine Modulfabrik nur eine Kapitalinvestition mit vollautomatischer Produktion. Das kann auch in Europa gelingen, auch wenn die Chinesen jetzt gearde die Nase vorn haben. Wer immer nur jammert, verpasst leider die Chancen. Das macht der Schweizer Gewerbeverband und auch viele lokale KMU-Vereine. Ich bin seit Jahren unternehmerisch in diesem Bereich tätig – die Wachstumsperspektive stimmt und alles dient der sauberen und zuverlässigen Energieversorgung. Es braucht noch eine Dekade, dann ist der Durchbruch definitiv – mit guten politischen Rahmenbedingungen geht’s noch schneller.